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Man kann grob vereinfachend sagem daß das Großhirn aus zwei Teilen besteht, die beide von Schmerzfasern versorgt werden: Die Großhirnrinde (Neocortex) ist der Teil des Großhirns, in dem bewußte Vorgänge, kognitive Prozesse, planvolles Handeln, willkürliche Ausführung von Bewegungen etc verarbeitet werden. Die Schmerzsignale erreichen die Großhirnrinde durch den Thalamus, den alle sensorischen Signale auf dem Weg zum Bewußtsein passieren müssen. Die bewußte Wahrnehmung von Schmerz entsteht also in der Großhirnrinde. Wie für die Hautsinne, ist auch für die Schmerzwahrnehmung vor allem der somatosensorische Cortex im Gyrus postcentralis zuständig. Das limbische System ist eine Ansammlung komplizierter Strukturen in der Mitte des Gehirns, die den Hirnstamm wie ein Saum (lat.: limbus) umgeben. Schmerzfasern gelangen auch in das limbische System, wo sie Schmerzinformation mit unbewußten oder emotionellen Inhalten vermischt wird. Wichtige Strukturen sind in dem Bild rechts farbig dargestellt: Der Hippocampus spielt eine zentrale Rolle bei der Bildung und Verarbeitung von Erinnerungen. Der Hypothalamus kontrolliert u.a. die Hypophyse und damit die Hormonlage des Körpers. Die Amygdala (Mandelkern) ist für die Stabilisierung der Gemütslage, für Agression und Sozialverhalten die entscheidende Schaltstelle im Gehirn. Die Projektion von Schmerzfasern in das limbische System kann als Basis für die unmittelbare Wirkung von Schmerzen auf das allgemeine Befinden betrachtet werden (...Schmerz macht unruhig und traurig...). Umgekehrt hat das limbische System auch Einfluß auf die Schmerzwahrnehmung und kann die subjektive Wahrnehmung abschwächen (...der Glückliche fühlt keinen Schmerz...) oder verstärken (...Hypochonder...). |